Meine.Alaska

"Dein ganzes Leben steckst du in dem Labyrinth fest und denkst daran, wie du ihm eines Tages entfliehst und wie geil dann alles wird, und die Vorstellung von dieser Zukunft hält dich am Laufen, aber am Ende tust du es nie.

 

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Du hast die Zukunft einfach nur benutzt, um aus der Gegenwart zu fliehen."

Dieses Zitat aus dem Buch "Eine wie Alaska" von John Green möchte ich so nicht stehen lassen. Der Roman endet traurig, oder er beginnt traurig und hört nie auf traurig zu sein. Aber es steckt Hoffnung darin. Und genau diese Hoffnung möchte ich für mich und für alle, die es lesen möchten visibel machen (mein neues Lieblingswort, ich kenne es seit 52 Stunden). Der Text im Folgenden stammt ausnahmslos aus dem Roman, er wurde von mir nur anders zusammengestellt, Teile weggelassen. Und aus meiner Sicht liest er sich positiv und hoffnungsvoll. Aber entscheidet selbst. Nebenbei bemerkt, wer den Roman noch lesen möchte, sollte dies tun, bevor er dies hier liest. Oder auch danach. Ist mir egal, solange er gelesen wird.

"Ihn durchschauerte die überwältigende Offenbarung, dass der wahnsinnige Wettlauf zwischen seinen Leiden und seinen Träumen in jenem Augenblick sein Ziel erreicht. Der Rest war Finsternis. Verflucht nochmal, seufzt er. Wie komme ich bloß aus diesem Labyrinth heraus? Der Pfeil zeigte auf eine Randbemerkung, geschrieben in ihrer geschwungenen kursiven Schrift: SCHNELL & DIREKT. Dieses Miststück, dieses Miststück, sie hatte sich umgebracht.

Wie wollen Sie persönlich aus dem Labyrinth des Leidens finden? Nutzen Sie Ihr Wissen, um auf Alaskas Frage zu antworten. Das ist die Frage, die ich Ihnen für die Abschlussprüfung mit auf den Weg gebe: Worin besteht für Sie der Grund zur Hoffnung?

Ich dachte lange, der Weg aus dem Labyrinth besteht darin, so zu tun, als existiere es nicht. Ich errichtete mir am Ende des endlosen Irrgartens eine kleine, eigenständige Welt und tat so, als hätte ich mich nicht verirrt, sondern wäre hier daheim. Doch das führte zu einem einsamen Leben. Und so kam ich hierher, auf der Suche nach dem großen Vielleicht - nach echten Freunden und einem Leben, das größer war als dieses kleine, das ich geführt hatte.

Ich habe mir eines gemerkt, und zwar, dass Energie weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Das ist die Hoffnung, die ich Alaska so gerne gegeben hätte. Wir können die schlimmsten Dinge überstehen, denn wir sind unzerstörbar, solange wir daran glauben. Wir können nicht unwiederbringlich gebrochen werden, und deshalb müssen wir nie verzweifeln. Wir können nicht erzeugt und nicht vernichtet werden. Leider vergessen das die Menschen, wenn sie älter werden. Sie beginnen sich vor der Niederlage und dem Scheitern zu fürchten. Doch der Teil von uns, der größer ist als die Summe unserer Einzelteile, hat keinen Anfang und kein Ende, und darum kann er auch nicht scheitern.

Deshalb weiß ich, dass sie mir vergibt, genauso wie ich ihr vergebe. Sie war mein großes Vielleicht gewesen - sie hatte mir bewiesen, dass es sich lohne, mein kleines Leben hinter mir zu lassen für ein größeres Vielleicht. Doch jetzt war sie fort und mit ihr meine Zuversicht.

Das ist die Angst. Ich habe was Wichtiges verloren, und finde es nicht mehr, dabei brauche ich es. Die lähmende Angst eines Kurzsichtigen, der seine Brille verliert und dann erfährt, dass es ab heute keine Brillen mehr gibt auf der Welt.
Alaska hinterließ mir nicht genug, um sie zu ergründen, doch sie hinterließ mir genug um das große Vielleicht wiederzufinden."

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