Jung.frau.kopf

Eine Jungfrau saß im Grase und streckte ihre Glieder.
Da kam ein junger Ritter und ließ sich bei ihr nieder.
Was zog er aus der Scheide? Sein Schwert war wohlgespitzt.
Das stieß er ihr in der Leibe. Ihr Gewand war blutbespritzt.
Ja du bist mein Geliebter. Ach welche Freud und Wonne.
Mein Vater tut's nicht leiden. Müsst werden eine Nonne.

Sie bat ihn unter Tränen bitte nehme mich zum Weib.
Er nahm sein Pferd und ritt davon. Er wollt nur ihren Leib.
Da kam sie einher geschritten mit schneeweißem Kleid.
Das Haar war abgeschnitten. Zur Nonne war sie bereit.
Was trug sie unter dem Kleide? Eine Flasche vergifteten Weins.
Nimm hin mein Schatz und trinke. Die soll der Abschied sein.

In einem goldenen Becher reicht sie ihm den Trunk.
Sobald er ihn getrunken ward ihm das Herze wund.
Sie stand am der Friedhofs Pforte und weinte bitterlich.
Mein Schatz hat mich verlassen. Das kränkt und ärgert mich.
Mit ihren schneeweißen Händen grub sie ihm selbst ein Grab.
Hier liegst du zum verfaulen bis zum allerjüngsten Tag.

Text: Corvus Corax
Fotos: Frank Nordheim

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